Rückblick 2025: Der 16. Deutsche Krankenkassentag
Zum nunmehr schon sechzehnten Mal veranstaltete die Kassensuche GmbH in Frankfurt am Main am 25. September 2025 den Deutschen Krankenkassentag. Etwa 80 Teilnehmer nutzten gerne die Einladung zu einem Tag mit interessanten und spannenden Vorträgen und der Gelegenheit zum direkten Austausch untereinander.
Mit deutlich über 50 Teilnehmern war auch die traditionell in lockerer Atmosphäre gehaltene Vorabendveranstaltung so gut besucht wie noch nie. Bei leckerem Essen in einer gemütlichen Gaststätte im Frankfurter Nordend, tauschte man sich rege über Themen aus, die nicht nur aus der Welt der Krankenkassen stammten.
Am Krankenkassentag selbst wartete wieder eine ganze Reihe hochinteressanter und spannender Vorträge auf die Teilnehmer. Thomas Adolph, Geschäftsführer der Kassensuche GmbH, begrüßte die Gäste und blickte schon traditionell zurück auf die Geschehnisse seit dem letzten Krankenkassentag. Neben der aktuellen Standortbestimmung der Branche berichtete er auch wieder über die Ergebnisse der jährlichen Expertenrunde zur Evaluation des Fragebogens und vom Vertriebstreffen der Krankenkassen.
Der erste Vortrag von Frank Opitz von der M+M Management + Marketing Consulting GmbH zum Thema „Warum Versicherte bei ihrer Krankenkasse bleiben und was die Wahl der Krankenkasse beeinflusst“, fand dann auch gleich großes Interesse bei den Teilnehmern. Wie das M+M Versichertenbarometer ergeben hatte, spielen für den Wechsel vor allem vom Kunden erlebte Qualitäts-/Service-Probleme oder auch Ablehnungen eine wichtige Rolle, erst danach der Beitragssatz.
Markus Baier von Horváth & Partners und Christopher Niehues von Syncpilot referierten dann über „Digitale Beratung, echte Beziehung: Wie sich persönlicher Kontakt in der digitalen Welt herstellen lässt“. Dabei gab es auch ein kleines Rollenspiel, in dem ein Kundenanruf bei einer Krankenkasse in Echtzeit simuliert wurde.
Nach einer kurzen Kaffeepause, die von den Teilnehmern gerne zum intensiven Austausch untereinander genutzt wurde, sprachen Dr. Ines Weinhold vom WIG2, dem Wissenschaftlichen Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung sowie Uwe Deh, Vorstandsvorsitzender der IKK gesund plus über „Versicherungsfremde Leistungen - ein Finanzdesaster“. Neben einer durchaus sinnvollen Bereinigung des Leistungskatalogs der GKV von „unsinnigen“ Leistungen, rief Deh die Kassen aber auch dazu auf, nicht einfach alles hinzunehmen, was aus der Politik komme und verwies dabei auf die Klage des GKV-Spitzenverbandes gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen unzureichender Finanzierung der Gesundheitsversorgung von Bürgergeldbeziehern.
Tanja Hölger von der Heute & Morgen GmbH sprach dann in einem auch mit sehr persönlichen Erfahrungen angereicherten Vortrag über „Wechseljahre als Gamechanger: Wie Krankenkassen durch gezielte Aufklärung und clevere Positionierung neue Mitglieder gewinnen und bestehende langfristig halten“. Der Vortrag kam bei den Teilnehmern sehr gut an.
Nach dem Mittagessen warteten noch vier Vorträge auf die Teilnehmer. Kurzfristig hatte sich Professor Wilfried Boroch von der FOM Hochschule für Oekonomie und Management in Essen angekündigt, um sein neues Buch über Interessenpolitik im deutschen Gesundheitswesen vorzustellen.
Anschließend warf Thomas Adolph einen Blick zurück seit Beginn des Jahrtausends, denn es galt ein Jubiläum zu feiern: Seit nunmehr 25 Jahren erstellt die Kassensuche GmbH (bzw. ihre Vorgängergesellschaft) Leistungsvergleiche der gesetzlichen Krankenkassen. Passend dazu fanden die Teilnehmer den allerersten Fragebogen aus dem Jahr 2000 im Originalumfang von einer DIN A4-Seite auf ihren Plätzen vor. Weiterhin wurden Ergebnisse aus 33 Monaten Nutzung des Online-Antrags der Kassensuche präsentiert.
Isabel Mazur, Partnerin bei der Boston Consulting Group und Nora Müller von BCG Vantage referierten im Anschluss über „Qualität als Schlüssel bei der Krankenkassenwahl“. Wie schon im ersten Vortrag des Tages wurde auch hier bestätigt, dass nicht alleine der Beitrag über die Zufriedenheit mit einer Kasse entscheidet, sondern dass hier eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle spielt, vor allem mangelnde Servicequalität.
Zum Abschluss sprach Martin Tschirsich, Geschäftsführer der zentrust partners GmbH und Mitglied des Chaos Computer Clubs zum Thema „Zweimal gehackt und noch immer nicht ganz dicht - die elektronische Patientenakte“. Tschirsich gehörte zu dem Team des Chaos Computer Clubs, das Mängel in der Sicherheitsarchitektur der elektronischen Patientenakte aufgedeckt hatte. In einem sehr launigen Vortrag zeigte er, wie ihm dies gelungen war. Erschütternd dabei war, dass Kartenlesegeräte inklusive Schlüsselnummern einfach auf Kleinanzeigenportalen im Internet bestellt werden können und durch geschicktes Agieren unberechtigte Zugriffe möglich sind. Hier bleibt wohl noch einiges zu tun.
Sowohl Teilnehmer als auch Referenten zeigten sich nach dem Ende der Veranstaltung sehr zufrieden. Die Vorträge seien sehr relevant und lieferten viele neue Impulse, erklärte einer der Teilnehmer. Ein anderer Kassenvertreter fand den 16. Krankenkassentag sogar „einen der besten“. Eine weitere Teilnehmerin war von der Vielfalt der Vorträge sehr angetan: „Von der aktuellen politischen Lage im Gesundheitswesen über die Bedürfnisse unserer Kunden bis hin zu einem humorvollen aber lehrreichen Blick auf digitale Sicherheitslücken.“
Somit kann auch der 16. Deutsche Krankenkassentag wieder als voller Erfolg bezeichnet werden.
Rückblick auf den 15. Deutschen Krankenkassentag 2024
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Rückblick auf den 10. Deutschen Krankenkassentag 2017
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